„Nur mal drauf gucken“…

Vorschautext: Es ist wohl der Lieblingssatz eines jeden Therapeutens: „Kannst du mal eben drauf gucken?“ Meint im Regelfall das frisch verunfallte Pferd, die fußballgroß angeschwollene Beule vom Mückenstich oder den auf drei Beinen laufenden Hund. Im wirklichen Notfall gilt natürlich immer: Sofort den Tierarzt rufen!
Textinhalt: Ansonsten:

Na klar. „Drauf gucken“ kann ich immer. Sichtbefund beim Pferd ergibt dabei meist folgendes: Kopf → vorhanden! Beine → vorhanden, meist vier Stück. Schweif ist auch dran, Pferd steht im besten Fall. Also alles super. „Mal drauf gucken“ in dieser Form kostet, sofern der oder die TherapeutIn sowieso gerade da ist und wenige Minuten ihrer kostbaren Zeit opfern kann, meist auch nichts.

Ist aber meist auch nicht das, was die Kunden meinen. Anders herum ist eine anderthalbstündige Erstanamnese mit dem gewohnten Rechnungsbetrag lt. Gebührenordnung bzw Preisliste wohl auch nicht die richtige Antwort auf die gestellte Frage.

„Nur mal drüber gucken“ meint in der Regel erfahrungsgemäß folgendes: „Lieber Therapeut, ich habe schon gegoogelt und weiß was mein Pferd hat. Es kann nur die Zylinderkopfdichtung sein. Alternativ ISG (=Iliosakralgelenk. Rücken quasi). Du bräuchtest also wirklich nur das was kaputt ist wieder heil machen. Denn der Rest ist ja heil. Und dann möchte ich aber auch nur die Zylinderkopfdichtung bezahlen, den Rest musst du ja auch nicht machen.“ Is klar…

Ein seriöser Therapeut wird selten bis nie eine Störung des Bewegungsapparates so lokal behandeln, dass er das restliche Pferd dabei völlig außer Acht lässt. Denn im seltensten Fall ist es wirklich „nur“ die Zylinderkopfdichtung, sondern es sind oft eben noch viele weitere Kleinigkeiten, die im Endeffekt alle gemeinsam zu dem Problem führen, welches das Pferd zeigt. Und in vielen Fällen kommt die Lahmheit „vorne links“ gar nicht von vorne links, sondern von hinten rechts oder aus dem 18. Schweifwirbel. Alternativ vom rechtem Ohr. Es ist also IMMER (!) sinnvoll, das ganze Pferd zu betrachten und alle Körperstrukturen in die Untersuchung mit einzubeziehen. Das gilt natürlich besonders dann, wenn das Pferd z.B. einen Unfall hatte, gestürzt ist oder sich auf der Weide geprügelt hat. Gerade dann ist selten nur die „sichtbar kaputte“ Struktur betroffen.

„Nur mal gucken“ ist also nicht nur deshalb das rote Tuch vieler Therapeuten, weil es Zeitpläne durcheinander wirbelt oder Spontanität erfordert. Es geht viel mehr darum, dass „nur mal gucken“ und im besten Fall „nur kurz heilmachen“ genau das erfordert, was wir NICHT wollen, nämlich punktuell behandeln. Für punktuelle Versorgung einer Wunde, einer Verletzung etc. ist im besten Fall der Tierarzt da. Osteopathen und andere Komplementärmediziner sind aber dafür da, das Pferd als Ganzes zu betrachten. Als Individuum, als Lebewesen. Und nicht nur als kaputte Zylinderkopfdichtung. Schließlich will der Kunde im Normalfall ja auch „andere“ Ansätze und Ideen bekommen als die, die der Tierarzt schon gegeben hat. Dafür braucht es Zeit und den Blick fürs Ganze.

Fazit (und ich glaube, da kann ich für viele meiner Kollegen sprechen): Sprecht uns immer an, wenn ihr glaubt, dass wir „mal drüber gucken“ sollten. Aber gönnt euch und eurem Pferd die Zeit, eine Behandlung in Ruhe und mit Überblick durchführen zu lassen. Nicht nur das Pferd, sondern auch der Therapeut kann sich dann ganz anders in die Behandlung „einfühlen“. In einer entspannten Behandlungssitzung erspürt ein Therapeut so viel mehr als wenn er „nur mal schnell drüber fühlt“. Wenn ihr das Geld für uns Therapeuten ausgebt, dann nehmt euch bitte die Zeit und achtet immer darauf, dass das Pferd ganzheitlich betrachtet wird.

Bei Fragen dürft ihr mich jederzeit gern kontaktieren. Was ihr nicht dürft, ist diesen Artikel allzu ernst zu nehmen…

Aus dem Physio-Alltag…

Vorschautext: 5 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Bis der Hund versorgt ist, ich gefrühstückt habe und ich beim ersten Kunden bin ist es halb acht. Mit wird ein Reitpony vorgestellt. Ein erst dreijähriger Wallach mit einer deutlich zu steilen Hinterhand. Fünf Tage pro Woche ist er im Beritt, die restlichen Tage geht der Besitzer ausreiten. Ich werde gefragt wie ich es mir erklären kann, dass das Pferd nicht weiter aufmuskelt. Ich erkläre Zusammenhänge zwischen Trainingsreizen und Trainingspausen und versuche ein Verständnis dafür zu schaffen, dass ein dreijähriges Pferd eigentlich noch ein Kind ist.
Textinhalt: Als ich vom Hof fahre bin ich mir trotzdem nicht ganz sicher, ob meine Worte angekommen sind und ob sie umgesetzt werden. Weiter geht es zu einer Shettystute. Die hoffentlich werdende Mama kommt gerade frisch vom Hengst und soll einmal durchgecheckt werden. Brummelnd begrüßt mich die Kleine und genießt meine Behandlung während ich das Becken wieder gerade richte und das Zwerchfell löse. Währenddessen erzählt die kleine Tochter der Besitzerin völlig begeistert von ihrem Shetty. Von Kutschfahrten und Fahrradtouren, von baden im See und gemeinsamem Picknick. Ich bin mir sicher: Hier wächst ein toller Pferdemensch mit ganz viel Liebe fürs Tier heran. Weiter geht es zu einer Sportpony-Stute. Ihr Versuch durch den Zaun zu gehen war gescheitert, trotzdem rief mich die Besitzerin an, weil das Pferd seitdem tickert. Der zweite Lendenwirbel ist deutlich rotiert, was die zarte Stute deutlich im durchschwingen behindert. Wie schade es doch ist, dass damit die Turniersaison zuende ist, sagt die Besitzerin und klopft ihrem dösenden Pferd liebevoll den Hals. Erstaunt schaue ich sie an. „Wieso?“ Eine frische „Blockade“ macht weitaus weniger Probleme als eine bereits lange bestehende Läsion. Das Pferd bekommt drei Tage reitfrei verschrieben, dann darf wieder trainiert werden. Und wenn es gut läuft ist auch gegen Prüfungen danach nichts einzuwenden.

Mein nächster Patient hat vier Pfoten und ein dickes Fell. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn stillhalten und in sich entspannen sind nicht die Stärken dieses Hundes. Umso schöner, dass er sich dennoch nach einer kleinen Weile entspannt hinlegt und beginnt in sich hinein zu horchen.

Mein letzter Termin bringt mich zu einem „Montags-Pferd“. Magengeschwüre in Kombination mit einer Stoffwechselerkrankung machen ihm das Leben schwer, außerdem tickert er immer wieder deutlich. Schnell wird klar, dass das Pferd völlig übersäuert ist und die vermeintliche Lahmheit eine Schmerzhaftigkeit aufgrund verklebter und übersäuerter Muskulatur und überfülltem Gewebe ist. Massagetechniken schaffen erste Abhilfe, während das Magnetfeldgerät seinen Dienst tut, bespreche ich mit der Besitzerin die weitere Strategie. Eine halbe Stunde später haben wir einen Plan geschmiedet und das Pferd wird mit wohligem schnauben auf die Koppel entlassen.

Mein Terminkalender ist abgearbeitet, nun geht es ab in den Stall zu meinem Pony. Schon der erste Blick sagt mir: „Hier stimmt etwas nicht“. Es hat geregnet, die Decke ist zerrissen und durchgeweicht. Das Pony darunter kalt und völlig verspannt. Ich hole den kleinen Patienten von der Koppel und grinse, denn diese Aktion ist einfach typisch für mein Pony. Als würde er sagen „jetzt bin ich mal an der Reihe mit Wellness“. Ich löse Zwerchfell und Faszien, dehne und massiere und schon kurz darauf schnaubt das Pony entspannt ab. Er ist wieder zufrieden und ich habe wieder ein „heiles“ Pony. Win-Win für beide – nur einer der Gründe warum ich meinen Job so sehr liebe!

Das letzte Quäntchen…

Vorschautext: Immer wieder bin ich mit Reitern und Pferdebesitzern im Gespräch, die ihre Pferde wirklich gut „in Schuss“ haben. Diese Pferde werden leistungsgerecht trainiert, bekommen entsprechende Pausen, werden regelmäßig durchgecheckt und leben in einer artgerechten Haltung. Aber immer häufiger erlebe ich es, dass Reiter und Pferde trotzdem an Grenzen stoßen. Aber woran liegt das?
Textinhalt: Von der einstigen Aufgabe des Pferdes als Arbeitstier sind wir mittlerweile weit entfernt. Unsere Pferde sind teils hochspezialisierte Sportler geworden, die gezielt auf ihren bestimmten Einsatzbereich vorbereitet werden. Rund um diesen Einsatzbereich wird das Training gelegt, das möglichst abwechslungsreich sein sollte. Und auch wenn immer mehr Menschen einen immer größeren Wert auf vielseitiges Training legen, ist hier noch zu wenig „Kreativität“ und Mut im Spiel, um sich mal an etwas ganz anderes heranzutrauen.

Ein vielseitig trainiertes Springpferd wird neben dem Springtraining in der Dressur gearbeitet, macht ein bisschen Stangengymnastik und darf zwischendurch mal freispringen. So weit so richtig, aber alle diese Trainingseinheiten finden im „Themenkreis Springreiten“ statt. Eine Förderung der Trittsicherheit, gezielte Nervenstärke oder „Denkarbeit“ wie sie zum Beispiel in der Working Equitation oder im Trail gefordert werden, gehören nicht zu diesem Themenkreis und werden deshalb auch kaum mit ins Training genommen. Anders herum gestaltet sich der Bereich des Westernreitens zwar auf den ersten Blick recht vielseitig, jedoch ist auch hier schnell eine massive Spezialisierung von Pferd und Reiter zu spüren.

Das letzte Quäntchen kann also vieles sein. Ein Quäntchen mehr Mut, mehr Selbstbewusstsein, mehr Rückentätigkeit, mehr Muskelkraft, mehr Vorwärtsdrang, mehr Versammlung oder, oder, oder. Dieses letzte Quäntchen lässt sich oft nicht im eigenen Themenkreis trainieren. Hier lohnt der Blick über den Tellerrand und auch mal der vom Profi begleitete „Ausflug“ in eine ganz andere Sparte des Pferdesports. Natürlich immer mit Bedacht und nie auf Krampf. Wer aber mit Spaß an der Sache einfach mal in die große Welt des Pferdesports hineinschnuppert, kann sich und seinem Pferd nicht nur Trainingsmomente der ganz besonderen Art bescheren, sondern auf Dauer den Spaß an der Arbeit erhalten und das Vertrauensverhältnis fördern.

Die natürliche Schiefe bei Pferden

Vorschautext: warum immer „vorne links“? Jedes Pferd ist schief. Manches mehr, manches weniger, aber schief sind sie alle. Von Antwortversuchen wie der Lage des Fohlens im Mutterleib über die Drehung der Erde bis hin zur Rechts- und Linkshändigkeit wie beim Menschen kommt man ziemlich schnell zur Anatomie. Auf der rechten Seite des Pferdes liegt der Blinddarm, der fast die gesamte Flanke ausfüllt. Auf der linken Seite dagegen liegen die Schlingen von Dünndarm und Dickdarm. Der Blinddarm auf der rechten Seite kann bis zu 70 Liter fassen und ist für die Vergärung der festen Fasern, also z.B. Heu, zuständig.
Textinhalt: Wird nun stark blähendes Futter wie beispielsweise Silage aufgenommen, nimmt das Volumen des Blinddarms stark zu und es entsteht ein Ungleichgewicht in der Bewegung des Pferdes. Das kann man sich in etwa so vorstellen, als ob man in der rechten Hand eine volle Gießkanne trägt, in der linken aber nur ein Handtuch. Die Rechtskurven würden sich so deutlich leichter laufen lassen als die Linkskurven! Der aufgeblähte Bauch pendelt nun also deutlich stärker nach rechts als nach links. Es entstehen Fliehkräfte nach rechts. Genau das passiert übrigens auch in der Längsbiegung nach links, also beispielsweise auf einer Linksvolte. Um nicht „aus der Kurve getragen“ zu werden, bringt das Pferd das äußere, also das rechte, Hinterbein weiter nach außen. Es stützt sich nach außen ab und dreht dabei zusätzlich das Bein nach außen weg. Es tritt das typische Phänomen auf, dass das Pferd beispielsweise auf einem Zirkel auf der linken Hand deutlich nach außen driftet. Der äußere Schenkel muss hier deutlich mehr eingesetzt werden als auf der anderen Hand.

Durch die Außenstellung des rechten Hinterbeins geht der Schub dieses Beins mehr in Richtung vorne links als der Schub des linken Hinterbeins nach vorne rechts geht. Das linke Vorderbein bekommt deutlich mehr Druck auf die Innenseite. Um sich trotzdem ausbalancieren zu können und das Vorderbein unter dem Körper zu behalten, arbeiten die linken Brustmuskeln verstärkt und das Pferd nimmt den unteren Teil der Halswirbelsäule vermehrt nach rechts. Hier erklärt sich auch der Begriff „hohle Seite“, der sich allerdings entgegen der anatomischen Ursache nur auf die Halswirbelsäule selber bezieht. Aufgrund des aufgeblähten Blinddarms, der also regelrecht „im Weg“ ist, kann das rechte Hinterbein nicht korrekt unter den Schwerpunkt fußen. Um das auszugleichen, muss das linke Vorderbein mehr stemmen. Der breite Rückenmuskel auf der linken Seite sowie die linke Brustmuskulatur werden immer stärker und ziehen aufgrund ihrer Ansatzpunkte das linke Vorderbein in eine Innenrotation. Das Pferd beginnt über die Innenseite des linken Hufes zu laufen, die Gelenke werden nicht mehr in der ursprünglichen Weise belastet und weisen so einen deutlich schnelleren Verschleiß auf. Auf der rechten Hand ist das meist weniger problematisch als auf der linken Hand, wo das Pferd über die linke Schulter kippt, da der linke Vorderhuf nicht mehr korrekt belastet werden kann. Eine Überbelastung des linken Vorderbeins und hier besonders des linken Fesselgelenks ist vorprogrammiert, da der Verschleiß des nicht physiologisch funktionierenden Gelenks deutlich höher ist. Erste Anzeichen hierfür können stampfen oder eingeschränktes einsacken des Fesselkopfes nach unten sein.

Da Ausnahmen aber bekanntlich die Regel bestätigen gibt es selbstverständlich auch Pferde, die auf der linken Seite „hohl“ sind. Meist liegt dieses Problem dann allerdings nicht an der Lage oder Füllung des Blinddarms, sondern eher an einem orthopädischen Problem, welches das Pferd so zu kompensieren versucht. Als Beispiel lässt sich hier eine Stützbeinproblematik vorne rechts nennen. Um das geschädigte Bein zu entlasten weicht das Pferd mit der unteren Halswirbelsäule nach links aus und es entsteht das gegenteilige Phänomen wie oben beschrieben. Die natürliche Schiefe des Pferdes kann und muss durch gutes reiterliches, fahrerisches oder Training vom Boden aus bearbeitet werden. Teil des Ausbildungsweges ist nicht nur aus diesem Grund auch die Geraderichtung des Pferdes, die genau auf diese Problematik abzielt. Um gezielt an er Geraderichtung des Pferdes zu arbeiten empfiehlt es sich, ein gut durchdachtes Konzept mit einem Trainer seines Vertrauens auszuarbeiten, um Fehlbelastung und damit verbundene Risiken so weit wie möglich zu minimieren. Eine korrekte Geraderichtung ist nicht in kurzer Zeit zu erreichen und hat damit ihren Platz direkt unter der Versammlung, der höchsten Kunst des Reitens, in der Skala der Ausbildung mehr als verdient.

Die Skala der Ausbildung

Vorschautext: Alter Zopf oder trainingsphysiologisch sinnvoll? Die Skala der Ausbildung ist das Herzstück der klassischen Reitlehre und der Leitfaden des Ausbildungsweges des Pferdes. Allerdings ist dieser Leitfaden aus dem Jahr 1937 und damit gut 80 Jahre alt. Ist es also möglich, ihn in ein modernes Trainingssystem zu übertragen und die einzelnen Punkte als Schritte in der Ausbildung transparenter zu machen?
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Textinhalt: Der erste Schritt auf dem Weg zum Reitpferd muss ein physiologisch gut funktionierendes Bewegungsmuster in allen drei Grundgangarten sein. In der Skala der Ausbildung würde das dem Punkt „Anlehnung in Dehnungshaltung“ entsprechen. Diese Art von Training ermöglicht dem Pferd eine große Stabilität durch Faszienspannung. Es entsteht ein individueller Takt durch den Katapulteffekt der Sehnen. Schon jetzt ist es wichtig, mit geraderichtender Arbeit zu beginnen, weil so nach und nach gesunde Bewegungsmuster erarbeitet werden. Auf dem Zirkel entsteht eine ungleichmäßige Belastung, da die innere Körperhälfte vermehrt arbeitet und daher bereits hier muskulär gearbeitet werden muss. Auf der Innenseite ist in diesem Moment also weniger Faszienspannung vorhanden, die Kraft muss muskulär aufgebracht werden und muss dafür sorgen, dass beide Hintergliedmaßen gleichmäßig arbeiten, um die Vorhand zu schützen.

Im nächsten Schritt geht es um die funktionellen Leistungen, also um sportartspezifische Grundlagen. Durch die Beizäumung findet eine Entkopplung der Haltearbeit durch die Faszien statt. Was vorher durch die Faszien für das Pferd ohne Kraftaufwand gehalten wurde, muss jetzt muskulär getragen werden. Durch vermehrte Muskelarbeit wächst die Muskulatur. Der Takt rhythmisiert sich weiter, er bleibt nun auch in engeren Wendungen erhalten. Die Hinterhand bekommt langsam immer mehr Kraft, es entwickelt sich die Schubkraft. Das macht die geraderichtende Arbeit besonders wichtig, da die Schubkraft der Hinterhand unbedingt gleichmäßig sein soll! Jetzt ist es möglich, das Training auch kurz in den Sympathikustonus, also den „Kampf- und Fluchtmodus“, zu bringen, auf eine Rückführung in den Parasympathikustonus (Erholungs- und Regenerationsmodus) ist aber immer unbedingt zu achten!

Schritt 3 entspricht dem Training der sportartspezifischen Anforderungen an das Pferd. Mit einem Springpferd wird hier also die Sprungkraft trainiert, mit einem Distanzpferd die Ausdauer und mit einem Dressurpferd die Tragkraft. Zu beachten ist hier jedoch, dass das Erarbeiten der Versammlung für reine Spring-, Distanz- oder Freizeitpferde oft kontraproduktiv ist, da die benötigten Fähigkeiten wie Sprung- oder Schnellkraft zugungsten der Tragkraft abgebaut werden. Für die korrekte und physiologisch sinnvolle Versammlung des Pferdes braucht es viel Wissen, um nicht mehr zu schaden als zu helfen. Das heißt keinesfalls, dass ein Spring-, Distanz- oder Freizeitpferd nicht dressurmäßig gearbeitet werden sollte – ganz im Gegenteil! Hier ist allerdings nicht die Versammlung das Zauberwort, sondern eher die Arbeit an der Durchlässigkeit und das Feintuning an den benötigten technischen Fähigkeiten.

Wir sehen also deutlich, dass sich das moderne Pferdetraining zwar verändert hat und nicht mehr starr auf der Skala der Ausbildung beruht. Die Grundlagen bleiben jedoch die gleichen und so ist es eindeutig möglich, die Skala der Ausbildung in ein modernes Trainingssystem zu übertragen.

Magnetfeldtherapie

Vorschautext: Schwachsinn oder wirksam? Das Thema Magnetfeld ist schon lange ein Trend. Im Urlaub kann man Armbänder mit Magnetsteinen kaufen, die angeblich gegen Herzleiden helfen sollen und ein kleiner Magnet am Handy soll Strahlung abschirmen. Auch im Pferdebereich nutzen immer mehr Menschen Magnetfeldprodukte im täglichen Training. Doch was ist dran an dem Hype um das Magnetfeld?
Textinhalt: Die Erde ist dauerhaft von einem Magnetfeld umgeben. Ohne dieses Magnetfeld wäre kein Leben möglich. Allerdings ist dieses Magnetfeld ein gänzlich anderes als das therapeutisch genutzte. Das Erdmagnetfeld ist statisch, das therapeutische Magnetfeld ist pulsierend. Es entsteht, wenn Strom durch Kupferspulen fließt und unterscheidet sich dadurch deutlich in Stärke und Frequenz vom Erdmagnetfeld.

Bei Anwendung am Patienten arbeitet die Magnetfeldtherapie auf Zellebene. Sie korrigiert die Atom-Ausrichtung in der Zelle. Zudem sorgt sie für die Freisetzung von cAMP. Das cyclic Adenosin Mono Phosphat ist ein sekundärer Botenstoff der in der Zelle entsteht, sobald der entsprechende Rezeptor aktiviert wird. Das cAMP befähigt die Zelle zum Aufbau neuer Stoffe. Das heißt, dass unter cAMP immer eine Zellaktivierung stattfindet.

Vereinfacht kann man also sagen, dass das pulsierende Magnetfeld in der Zelle arbeitet. Es „sortiert“ die positiv und negativ geladenen Atome innerhalb und außerhalb der Zelle und aktiviert über die Rezeptoren das cAMP, damit ein Aufbauprozess stattfinden kann.

So werden kranke oder geschwächte Körperzellen gestärkt und wieder aufgebaut. Durch eine verbesserte Zellfunktion kann der Körper mehr Sauerstoff transportieren. Das Gewebe wird besser durchblutet, die Erythrozyten können mehr Sauerstoff an die Zellen abgeben und der gesamte Körper wird besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Zellen werden zu einem erhöhten Zellstoffwechsel angeregt. Dadurch entstehen unter anderem auch die Wirkungen, die sich viele Reiter für Ihre Pferde zunutze machen:

  • Schmerzlinderung
  • Entzündungshemmung
  • Immunstärkung
  • Vitalisierung und „warm up“ vor dem Training
  • verbesserte Regeneration nach Belastung
Durch seine aktivierende und regenerierende Wirkung lässt sich die Magnetfeldtherapie sehr vielseitig einsetzen und ist die „Geheimwaffe“ in meinem Arbeitsalltag. Sehnenschäden und Verletzungen sind nur ein Paradebeispiel für die Leistungen der Magnetfeldtherapie. Grundsätzlich empfehle ich jedem Pferdebesitzer die Anwendung der Magnetfeldtherapie nach einer osteopathischen Behandlung um den Behandlungserfolg zu stabilisieren und durch die vermehrte Muskelentspannung und -durchblutung dafür zu sorgen, dass die Muskulatur nicht wieder in den alten Tonus zurückfallen kann. Grundsätzlich lassen sich fast alle Erkrankungen des Bewegungsapparates gut mit dem Magnetfeld behandeln, genauso gern nutze ich diese Therapie aber auch unterstützend bei anderen Erkrankungen. So kann ich gezielt das Immunsytem ansprechen und unterstützen, kann die Heilung anregen und so den Körper wieder in den korrekten Gesundheitszustand bringen. Auch im Turniersport bewährt sich die Magnetfeldtherapie. Bei Anwendung vor dem Wettkampf sind die Pferde fühlbar fitter, lockerer und leistungsbereiter. Nach dem Wettkampf angewandt kann der Körper besser regenerieren, kann entspannen und ist so schneller wieder fit für den nächsten Einsatz.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass deutlich unterschieden werden muss zwischen Produkten mit einem statischen Magnetfeld wie den Armbändern mit Magnetsteinen aus dem Urlaub und der „echten“ Magnetfeldtherapie mit einem pulsierenden Magnetfeld, das nur über die Zufuhr von Strom aufgebaut werden kann. Die Magnetfeldtherapie ist für fast alle Pferde geeignet und ich selber habe noch nie ein Pferd erlebt, dass die Behandlung mit dem Magnetfeldgerät nicht genossen hat.

Meine Imagefilme

Vorschautext: Hier findet ihr einen kleinen Einblick in meine Arbeit an Pferd und Hund. Ich wünsche euch viel Spaß beim Anschauen und habe für eure Fragen immer ein offenes Ohr.
Textinhalt:

Schüssler-Salze

Vorschautext: Laut Dr. W. Heinrich Schüssler, der die Wirksamkeit der Salze entdeckte, entstehen Krankheiten sowohl beim Menschen als auch beim Tier aufgrund gestörter biochemischer Prozesse. Diese wiederum entstehen laut ihm durch einen nicht intakten Mineralhaushalt im Körper. Solange der Körper mit allen wichtigen Mineralien versorgt ist, bleibt er gesund. Fehlen eines oder mehrere entstehen Krankheiten, da der Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht kommt und somit eine korrekte Funktion der Zellen nicht mehr gegeben ist. Die fehlenden Salze sollten also von außen zugeführt werden. Aus diesen Gedankengängen heraus entwickelte Dr. Schüssler dann die homöopathisch potenzierten Salze, die „Schüssler-Salze“.
Textinhalt: Ebenso wie in der klassischen Homöopathie sollten auch die Schüssler-Salze niemals ohne konkreten Anlass oder ohne Anweisung eines fähigen Therapeuten verabreicht werden. Ist die Gabe von Schüssler-Salzen jedoch gut durchdacht und auf den jeweiligen Patienten angepasst, lassen sich erstaunliche Wirkungen erzielen, denn die Schüssler-Salze helfen dem Körper, sich selber zu regulieren und regen die Selbstheilungskräfte an. Sehnenverletzungen lassen sich gut unterstützen, denn hier verhelfen die Salze dem Körper zu einer glatteren Struktur in der Sehnen-Neubildung. Bei Hautproblemen können mit Schüssler-Salzen ebenso gute Erfolge erzielt werden wie bei Störungen des Verdauungsapparates. Und auch bei Akutfällen wie Koliken oder Unfällen können die Salze unterstützen – aber natürlich nie den Tierarzt ersetzen!

Die meisten Pferde (und auch Hunde) nehmen die süßlich schmeckenden Tabletten gern an. Diese können entweder direkt ins Maul oder in etwas Wasser aufgelöst über das Futter gegeben werden. Eine Kur mit einem oder mehreren ausgewählten Schüssler-Salzen dauert meist zwischen 4 und 6 Wochen, sollte aber 3 Monate nicht überschreiten, denn die Salze sind nicht für eine Dauergabe geeignet.

Übrigens ist es ein Aberglaube, dass Schüssler-Salze einen per Blutbild festgestellten Mineralstoffmangel beheben können. Wenn der Tierarzt also zum Beispiel einen Zinkmangel feststellt, ist es keine Lösung einfach das Schüssler-Salz Zinkum Chloratum ins Futter zu werfen. Wäre einfach, wäre günstiger, ist aber aufgrund der hohen Verdünnung durch die homöopathische Aufbereitung der Salze nicht sinnvoll. Hier also lieber auf ein Präparat vom Tierarzt zurückgreifen! Durchaus sinnvoll ist es aber dennoch, die Auffüllung der Zink-Depots durch ein geeignetes Präparat in Absprache mit dem Tierarzt durch die Gabe von Schüsssler-Salzen zu unterstützen. Die Schüssler-Salze kann man sich hier vorstellen wie einen „Toröffner“, der dafür sorgt, dass der Körper das zugeführte Zink in ausreichender Qualität und Menge aufnehmen kann.

Schüssler-Salze sind für mich der sanfte Alltagshelfer, sind unglaublich vielseitig in ihrer Anwendung und begeistern mich immer wieder mit ihrer Wirksamkeit.

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Pferdetherapie Luckwaldt
Brüchhorststr. 34
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